MARTINUS-APOTHEKE

Inh. Martin Wippermann e.K.

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Informationen zur Grippeimpfung

Einen wirksamen Schutz gegen die Influenza bietet nur die entsprechende Impfung, die jetzt verfügbar ist. In dem aktuellen, tetravalenten Impfstoff (2023/2024) sind folgende Stämme enthalten:

  • Influenza-Reassortante A/Victoria/4897/2022-IVR-238
  • Influenza-Reassortante A/Darwin/9/2021-IVR-228
  • Influenza-Wildtyp-B/Michigan/01/2021
  • Influenza-Wildtyp-B/Phuket/3073/2013
Der Impfstoff schützt auch vor der sog. Schweinegrippe (H1N1). Die Grippeimpfung ist allen Personen anzuraten, die sich vor einer Influenzagrippe im Winter wirksam schützen wollen. Die Impfung sollte möglichst schon im Herbst ((September)Oktober-November) durchgeführt werden, da die meisten Krankheitsfälle zwischen Dezember und April auftreten. Nach der Impfung benötigt das Immunsystem rund 14 Tage, um einen vollständigen Immunschutz aufzubauen, er beginnt frühestens nach einer Woche. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die Grippe-Impfung für folgende Personen :

  • Erwachsene mit chronischen Herz- Kreislauferkrankungen, chronischen Erkrankungen der Atemwege, chronischen Nierenerkrankungen, Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus, Krankheiten des Abwehrsystems und des Blutes, sowie chronischen neurologischen Erkrankungen.
  • Personen, die durch ihre Tätigkeit in erhöhtem Maße einer Infektion ausgesetzt sind, z.B. medizinisches Personal und Mitarbeiter an Arbeitsplätzen mit regem Publikumsverkehr.
  • Alle Personen über 60 Jahre
  • Schwangere (gesunde Schwangere ab dem 2. Trimenon, Schwangere mit chronischen Grundkrankheiten zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft nach kritischer Abw6auml;gung von Risiko und Nutzen der Impfung)


Der Impfstoff ist im Allgemeinen sehr gut verträglich. Für Personen über 65 Jahren steht auch ein so genannter adjuvierter Impfstoff zur Verfügung, dessen Antikörper-Induktion deutlich höher liegt als bei Nicht-adjuvierten. Bei Bedenken gegen diesen adjuvantienhaltigen Impfstoff kann man aber diesen Personenkreis auch mit dem normalen Impstoff impfen. Nebenwirkungen der Schutzimpfung gegen Influenza sind sehr selten. Sie beschränken sich auf lokale Beschwerden (Rötung, Schwellung, Schmerzhaftigkeit an der Injektionsstelle für 1-3 Tage) oder leichte Allgemeinbeschwerden (Fieber, Gliederschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein, etc.), die als Ausdruck der Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff zu werten sind. Der Impfstoff selbst kann keine Influenza-Erkrankung auslösen, schützt aber natürlich auch nicht vor Erkältungskrankheiten, die nicht durch das Influenza-Virus ausgelöst sind.zur Grippekarte der Arbeitsgemeinschaft Influenza
Jährlich sterben bundesweit etwa...
...400 Menschen an AIDS
...3 300 Menschen im Straßenverkehr
...10 000 Menschen am Parkinson-Syndrom
...12 000 Menschen an Lungenentzündung
...16 000 Menschen (in der Grippesaison Jahr 2002/2003)
an der Virus-Grippe!
Die Grippe-Viren verändern sich ständig. Diese Veränderungen beobachtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und gibt Ihre Ergebnisse an die Impfstoff produzierenden Unternehmen weiter. Diese stellen die Grippe-Impfstoffe gemäß den WHO-Empfehlungen für die anstehende Grippesaison her. Die Impfung muss daher jedes Jahr erneut durchgeführt werden. Nur so verfügen Sie über den jeweils aktuellen Impfschutz.

Grippe (Influenza)- Grippaler Infekt
Die Grippeimpfung schützt nicht, wie schon oben erwähnt, vor grippalen Infekten (vergleichsweise harmlose Erkältung). Harmlose Erkältungskrankheiten können mit Hilfe fiebersenkender Medikamente und evtl. Bettruhe in mehreren Tagen kuriert werden. Eine Influenza mit ihren möglichen schwer wiegenden Folgen hingegen kann über Wochen andauern. Sie kann sich schnell ausbreiten und innerhalb weniger Wochen zu Tausenden von Sterbefällen führen. Selbst junge Menschen können an den Folgen einer Grippe sterben. Die Grippe-Epidemie von 1918/19 hat weltweit fast 40 Millionen Menschen das Leben gekostet. Auch die Hongkong-Grippe von 1968/69 hat Millionen von Todesopfern gefordert.
Eine echte Grippe (Influenza) äußerst sich in folgenden Symptomen:

Schweres allgemeines Krankheitsgefühl

  • mit plötzlichem Beginn
  • Fieber
  • Frösteln/ Schweißausbrüche
  • Kopfschmerzen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • trockenem Husten



Fragen und Anmerkungen zur Vogelgrippe:
Was ist der Unterschied zwischen den Grippeviren, die den Menschen infizieren und den Vogelgrippeviren?
Bei den Vogelgrippeviren handelt es sich um eine Tierkrankheit, die normalerweise nicht auf Menschen überspringt. Wer jedoch sehr engen Kontakt mit erkrankten Tieren hat, kann sich anstecken. Die Vogelgrippe zeigt einen sehr schweren Krankheitsverlauf beim Menschen, ist aber von Mensch auf Mensch derzeit nicht übertragbar. Es erkrankt also nur die Person, die sich direkt beim Geflügel angesteckt hat.
Menschengrippeviren werden hingegen von Mensch zu Mensch übertragen - z.B. durch Husten, weshalb man von einer Tröpfcheninfektion spricht, oder auch durch das Händeschütteln. (Deshalb sollte man möglichst auf dieses Begrüßungsritual während der Grippezeit verzichten.)
Wenn man die Struktur der Grippeviren anschaut, kann man Unterschiede auf ihrer Oberfläche erkennen. Man teilt die Influenzaviren, wie sie auch heißen, in drei Untergruppen ein. Diese werden mit A, B oder C bezeichnet. Für den Menschen sind Influenzaviren des A- und B-Typs krankheitsauslösend. Die Grippeviren des Typs B sind unveränderlich, aber der Typ A verändert sich häufig. Ein Grippevirus des Typs A kann man sich als Tischtennisball mit vielen bunten Stecknadelköpfen auf der Oberfläche vorstellen. Diese Stecknadelköpfe heißen in der Fachsprache Antigene. Das Grippevirus besitzt zwei wichtige Antigene, die einen Einfluss darauf haben, ob das Virus Menschen oder Tiere befällt und wie schwerwiegend eine solche Erkrankung ausfällt. Die Antigene heißen Hämagglutinin (=H) und Neuraminidase (=N). Die Verteilung der Antigene verändert sich im Laufe der Zeit.

Die aktuelle Lage
Siehe hier [Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI)]

Der Grippeimpfstoff wird jedes Jahr neu zusammengestellt. Dafür werden die Grippeviren genau unter die Lupe genommen, die besonders ansteckenden Typen isoliert und auf bebrütete Hühnereier gegeben. Nach einiger Zeit wird aus den Eiern, in denen sich das Virus optimal vermehren kann, das Virus herausgelöst und durch ein spezielles Verfahren zerhackt. Die Antigene Hämagglutinin (=H) und Neuraminidase (= N) werden dabei in ganz kleinen Dosen und in abgeschwächter Form als Impfstoff aufbereitet. Dieser Prozess dauert zwischen drei und sechs Monaten. Bekommt man eine solche Impfdosis gespritzt, kann das Immunsystem Antikörper entwickeln. Sollten dann zu einem späteren Zeitpunkt die Grippeviren selbst in den Körper gelangen, erinnert sich das Immunsystem an die Impfung und kann sofort die Viren bekämpfen. Die Vogelgrippe wird von einem Grippe-Erreger mit folgenden Merkmalen ausgelöst: Influenza-Virus Typ A H5N1. So lange sich an den Antigenen nichts ändert, wird dieser Grippevirus auch weiterhin nur für Vögel gefährlich sein.

Bietet die Grippeimpfung einen Schutz vor der Vogelgrippe?
Klare Antwort: Nein! Denn der aktuelle Impfstoff berücksichtigt nicht komplett die Antigene des Vogelgrippevirus. Dennoch kann eine Impfung gegen Grippe sinnvoll sein. Deshalb empfehlen die Gesundheitsministerien der Länder, dass sich möglichst viele Menschen gegen Grippe impfen lassen.

Warum könnte es sinnvoll sein?
Sollten beide Grippetypen im Menschen zusammentreffen, so könnte sich daraus ein neuer Grippevirus entwickeln. Dies befürchten derzeit Wissenschaftler und warnen deshalb vor einer Pandemie. Von einer Pandemie spricht man, wenn die Bevölkerung eines ganzen Landes oder mehrere Länder von einer Erkrankung betroffen sind. Solch ein neuer Grippevirustyp setzt sich aus den Eigenschaften der beiden Viren zusammen. Falls die Eigenschaften der Influenza-Virustypen A H1N1 oder H3N2 überwiegen, könnte theoretisch die derzeitige Grippeschutzimpfung die Symptome eventuell abmildern und der Krankheitsverlauf wäre nicht so massiv. Überwiegen hingegen die Vogelgrippeviruseigenschaften dann müssen die im Pandemieplan zusammengestellten Maßnahmen und Arzneimittelempfehlungen zum Einsatz kommen.

Eine Übersicht über die aktuelle Verbreitungssituation der Influenza erhalten Sie durch die Grippekarte der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI).
Weitere Informationen zur Grippe bekommen Sie unter Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI und GrippeWeb vom Robert Koch-Institut.

Quellen: Patientenbroschüre Chiron Behring, Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) und Informationsschreiben der Apothekerkammer Nordrhein

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