MARTINUS-APOTHEKE

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März

Geyen - Familie Hartzheim vor der Burg, ca. 1910

In der Mitte Gudula Hartzheim geb. Coenen, links neben ihr Sohn Daniel Hartzheim ("Junkerhalfen") genannt, ganz rechts die unverheiratete Tochter Sibylle ("Junkerbillchen").
Die Burg der Junker von Geyen ist die einzige erhaltene Burganlage im Bereich der Stadt Pulheim. An den Seiten des fünfachsigen Herrenhauses stehen Flankiertürme, von denen der linke mit quadratischem Grundriß über Eck gestellt ist, während der rechte nach außen zum Wassergraben hin rund ausgebildet ist. Der Zugang zur Burg und in den vierseitig geschlossenen Innenhof erfolgt über eine steinerne Bogenbrücke an der Nordseite. Rechts und links über dem Bogen des Einfahrtstores erkennt man noch die Schlitze für die Ketten, mit denen einst eine Zugbrücke hochgezogen bzw. heruntergelassen werden konnte. Die Westseite zur Straße hin ist durch einen mächtigen geschweiften Stufengiebel gekennzeichnet. Von einem kleinen Fachwerkanbau zwischen Herrenhaus und Rundturm im Innenhof abgesehen, sind die Gebäude aus Backstein errichtet und geschlämmt.
Bereits im 14. Jahrhundert ist ein Rittergeschlecht in Geyen nachgewiesen, das auf dem Tollhof (=Zollhof) saß, der südöstlich der heutigen Burg befand. 1443 verkauften die Herren von Geyen diesen Hof an das Kölner Patriziergeschlecht von Judde, das bereits den Canishof in Geyen bewirtschaftete. An der Stelle des Canishofes entstand die heutige Burg, der Tollhof wurde abgerissen. Ob es sich dabei um eine zweiteilige Anlage mit Vor- und Hauptburg gehandelt hat, ist umstritten. 1664 brannte die Burg ab und wurde unter Nutzung erhaltener Fundamente in ihrer heutigen Gestalt wieder aufgebaut.
Die Geyener Burg war wie der benachbarte Domhof ein Lehen der Kölner Dompropstei. Zu den Geyener Lehnträgern gehörte nach den von Judde im 16./17. Jahrhundert die Herren von Frentz, danach bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Herren von Graß aus Fliesteden. Seit 1784 die Burg an den Freiherrn Raitz von Frentz zu Kellenberg gelangte, wurde sie von einem Halfen bewirtschaftet. 1855 verkaufte der letzte adlige Besitzer die Wasserburg an Joel Levy Wolff aus Köln und gelangte einige Jahre später in den Besitz der Tochter des letzten Burghalfen, Ww. Anna Gudula Hartzheim geb. Koenen, die 1912 in hohem Alter verstarb. Heute ist die Burg im Besitz der Familie Schumacher.

Bildquelle: Verein für Geschichte e.V. Pulheim
Texquelle: Verein für Geschichte e.V. Pulheim ("Denkmäler Online")